Handwerker arbeiten daran, den dritten Bauabschnitt im Sommer zu beenden
Von Ulrike Grötsch
Schmölln. Seit Mitte Mai steht am Kirchturm von Sankt Nicolai in Schmölln das Gerüst. In Rot und Weiß ist der 56 Meter hohe Kirchturm nun eingehüllt. Ein weithin sichtbares Zeichen, dass der nunmehr vierte und damit wohl vorletzte Bauabschnitt der Sanierung der Außenfassade der Stadtkirche begonnen hat. Nur die Glockenstube und die barocke Turmhaube samt Wetterfahne schauen noch über das Gerüst hinaus.
Hatte bislang die Schmöllner Gerüstbaufirma die Ausschreibungen bei den vorherigen Bauabschnitten gewonnen, hat dieses Mal die Eisenberger Gerüstbau GmbH den Zuschlag erhalten. Sie kommen ebenfalls aus der Region und haben beim Neubau des Universitätsklinikums Jena, dem Augustinerhof in Nürnberg, beim Einrüsten des Alten Rathauses in Leipzig, auf Schloss Friedenstein oder der Kirchensanierung in Wichmar überzeugt. Aber auch Zusatztribünen fürs Pokalspiel, als es einst Jena gegen FC Bayern München hieß, zählen zu ihren Referenzobjekten.
Dritter Bauabschnitt geht Vollendung entgegen
Während der vierte Bauabschnitt seit Mai für jedermann sichtbar ist – hinter der nun abgeschotteten Turmfassade wurden vergangene Woche Zifferblätter und Zeiger mit Hilfe eines großen Kranes entfernt – neigt sich der dritte dem Ende entgegen. Die Sakristei ist eingerüstet und hier begannen in dieser Woche die Dachdecker der in Heyersdorf ansässigen Firma Danny Junghanns. Dachstuhl und Dach sind noch zu vollenden. Abgerissen wurden die Treppenanlagen zur Untschener Kapelle. Neue Fundamente sind notwendig. Gesims im Sockelbereich wurde fertiggestellt. Bei Arbeiten am Gesims der Sakristei wurde dabei kürzlich Erstaunliches zutage gefördert. So wurden Steine entdeckt, die noch aus Zeiten vor dem großen Stadtbrand, der sich 1772 ereignete, und die gesamte Innenstadt in Schutt und Asche legte, stammen sollen. Man geht also davon aus, dass diese Steine, die den Stadtbrand überstanden hatten und beim Wiederaufbau der Kirche offenbar Verwendung fanden, etwa aus den Jahren von vor 1499 stammen. Denn die Fertigstellung der dreischiffigen gotischen Hallenkirche als einer der größten im Altenburger Land ist auf das Jahr 1499 datiert. Die Fachleute in Sachen Restaurierung und Denkmalpflege hatten jüngst zur Bauberatung jene Steine gezeigt, die aus der Entstehungszeit der Kirche, im Jahr 1466 war Baubeginn, sein sollen. Mindestens zwei sollen noch immer im Gemäuer sein, verriet Pfarrer Thomas Eisner.
Bis zum Sommer sollen die Arbeiten, den dritten Bauabschnitt betreffend, erledigt sein. Mit 785.000 Euro ist dieser Teilbereich Nummer drei der Sanierung der Stadtkirche veranschlagt.
Öffentliche Übergabe des dritten Abschnittes soll erfolgen
Auch nach Beendigung dieser Etappe soll wieder eine öffentliche Übergabe der Sanierung dieses Bauabschnittes erfolgen. Ähnlich wie das bereits bei den vorherigen beiden Fertigstellungen geschah. Geht man doch seitens des Schmöllner Kirchbauvereins, der mit Pfarrer Thomas Eisner die öffentlichen Übergaben organisierte, davon aus, dass die Corona-Pandemie über den Sommer und wie es sich gegenwärtig abzeichnet, weiter eingedämmt werden kann. Im Oktober 2018 erfolgte die Übergabe des ersten Bauabschnittes, im September 2020 die des zweiten und nun naht die Beendigung des dritten. Der Termin steht noch nicht fest, wahrscheinlich im September, verlautbarte aus dem Kirchbauverein.